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AGWs statt AGBs – So funktionieren respektvolle Geschäftsbeziehungen – Interview mit Hendrik Habermann

Bernd Geropp – Der Geschäftsführercoach im Gespräch mit Hendrik Habermann

Heute spreche ich mit dem Unternehmer Hendrik Habermann. Er erklärt mir, warum er seine Allgemeinen Geschäftsbedingungen AGBs zugungsten von AGWs abgeschafft hat und was das mit respektvollem Miteinander zu tun hat.

Unfaires Geschäftsgebahren

Kleine Unternehmen werden in Geschäftsbeziehungen häufig von großen Konzernen durch die verschiedensten Machenschaften an die Wand gedrückt oder ausgenutzt.

Ein Beispiel gefällig?

„Wenn Sie als Lieferant für uns tätig sein dürfen, dann ist ja wohl selbstverständlich, dass wir Ihre Rechnung erst nach 3 Monaten bezahlen. Sie müssen ja nicht mit uns arbeiten. Es gibt genügend andere.“

Auf der anderen Seite gilt dann aber bei dem gleichen Konzern:

„Ja selbstverständlich erwarten wir, dass unsere Rechnungen innerhalb von spätestens 30 Tagen bezahlt werden – besser noch 14 Tage. Wir sind ja schließlich keine Bank. Wo kämen wir denn da hin?“

Ne, is klar. Soviel zu fairem und respektvollem Miteinander zwischen Geschäftspartnern. Sie glauben ich übertreibe? Leider nein. Ich habe es von vielen Geschäftsführern genau so gehört und ich habe es auch selbst in meiner Konzernzeit so erfahren.

Da gibt es in großen Unternehmen teilweise sogar die Anforderung des zentralen Controllings an die Landesgesellschaften genau so zu verfahren. Da wird mit KPI’s gearbeitet, die den CashFlow so optimieren, also mit dem Geld der kleinen Lieferanten arbeiten.

Wenn Ihr Unternehmen so agieren sollte, also Lieferanten auspresst, indem sie Ihre Rechnungen erst nach 3 Monaten bezahlen und selbst aber von den eigenen Kunden Zahlungen von 30 Tagen oder weniger erwarten, dann bitte rufen Sie mich nicht an. Ich möchte mit solchen Unternehmen keine Geschäftsbeziehung unterhalten.

Mit meinem heutigen Interviewgast spreche ich über solche Geschäftsbeziehungen, denn natürlich geht es auch anders: respektvoll und fair.

 

Habermann-Gruppe: „AGB sind unethisch und zerstören die Vertrauenskultur“

Vorbild für andere sein – Fokus auf Lösungen, nicht auf Konflikt

 

Dormagen, 26. Februar 2016.

Die Dormagener Habermann-Gruppe schafft ihre Allgemeinen Geschäftsbedingen (AGB) ab und ersetzt sie durch „Allgemeine Geschäftswerte“ (AGW). Diese bestehen nur aus fünf einfachen Regeln. Die Experten für gegenständliche Kommunikation möchten damit auch Vorbild für andere Unternehmen sein und ein Beispiel setzen in Sachen Vertrauenskultur und Geschäftsethik. Die Habermann-Gruppe, in der verschiedenen Unternehmen rund um die Themen Werbemittel, Werbung und Marketing zusammengeschlossen sind, ist Mitglied der Ethik Society. AGB und andere Regelwerke sind aus Sicht der Inhaber Hendrik und Hartwig Habermann insofern unethisch, weil sie Lösungen verhindern statt zu schaffen und faire Kommunikation unter Partnern verhindern. „Regelungen sind kein Ersatz für ein offenes Miteinander“.

„AGB sind teuer, unnötig und zerstören die Vertrauenskultur. Sie fokussieren primär auf den Streitfall, den Konflikt anstatt Kommunikation auf Augenhöhe und faire Lösungen in den Mittelpunkt zu rücken“, meint Hendrik Habermann, Geschäftsführer der Habermann-Gruppe. Das sei kein Plädoyer für das Prinzip „jeder kann mich über den Tisch ziehen“, sondern solle eher das Gegenteil bewirken. „AGB sind anfällig, unterliegen einem ständigen Wandel und schaffen mehr rechtliche Unsicherheit als Klarheit. Sie verlangsamen und verkomplizieren zudem Vertragsabschlüsse. Wer hat denn je seine AGB erfolgreich durchgeklagt?“, fragt Habermann kritisch. Die gesetzlichen Regelungen des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) und des Handelsgesetzbuches (HGB) reichten völlig aus und seien ohnehin für alle Akteure der Wirtschaft eine verbindliche Grundlage. „Den Rest können die Prinzipien des ehrbahren Kaufmanns regeln“, auf die sich die Habermann-Gruppe mit ihren fünf Kernsätzen ausdrücklich bezieht.

„Erstens: Sollte etwas nicht passen, sprechen wir darüber. Zweitens: Wir finden eine Lösung für das Kernproblem. Drittens: Wir gehen offen und ehrlich miteinander um. Viertens: Wir tun das, was sinnvoll ist und der Sache dient. Und fünftes: Wir handeln partnerschaftlich und mit Respekt.“ Mehr Regeln brauche es laut Habermann nicht. „Beide Seiten sollen sich auf diesen Modus einigen. Das ist besser für das Geschäft und die Menschen, die es machen“, sagt er.

Um auch andere Unternehmer für einen solchen Sinneswandel zu begeistern und um für mehr Vertrauenskultur zu werben, möchte die Habermann-Gruppe zusammen mit der Ethik Society und anderen Organisationen demnächst zu einem Gesprächskreis einladen und idealerweise eine bundesweite Bewegung initiieren. „Wir möchten Maßstäbe setzen“, so Habermann, der auch als Vortragsredner in Sachen Selbstbestimmung und moderner Unternehmensführung unterwegs ist. „Wir setzen im eigenen Unternehmen das um, wovon wir auch draußen reden – das ist nur konsequent.“

Weitere Informationen über die Habermann-Gruppe gibt es unter www.habermann.info. Die neuen Allgemeinen Geschäftswerte sind zu lesen unter www.habermann.info/agb. Diese dürfen ausdrücklich kopiert und übernommen werden.

 

Hintergrund Habermann-Gruppe

In der in Dormagen bei Köln ansässigen Habermann-Gruppe sind verschiedene Unternehmen aus den Bereichen Marketing, Werbung, gegenständliche Kommunikation, eCommerce und Produktentwicklung zusammengeschlossen. Herzstück der Habermann-Gruppe ist die habermann hoch zwei gmbh, die als inhabergeführtes Werbemittelunternehmen zu den innovativsten im deutschsprachigen Raum gehört. Neben diversen Webemittelkatalogen und dem Webshop www.werbemittelkontor.com setzt das rund 20-köpfige Habermann-Team vor allem auf individuelle Werbemittelentwicklungen, die in einer eigenen Produktion gefertigt werden können. So verfügt das Unternehmen im Gegensatz zu den meisten anderen Werbemittelvertrieben über hausinterne Kapazitäten für fast alle Formen der Veredelung: Veredelung mit Stick, Gravur, Tampondruck, Digitaldruck, Textilveredelung und weitere komplexe Verfahren, die teilweise in Handarbeit und damit maximal flexibel und maximal individuell erbracht werden. Darüber hinaus bietet Habermann die komplette Lagerung, On-Demand-Produktion sowie die Just-in-time-Distribution von Werbemitteln an.  Ergänzt wird die Logistik-Kompetenz durch mobile Produktionseinheiten, die die Herstellung individuell veredelter Werbemittel etwa auf Messen oder im Rahmen von Kongressen ermöglichen.

Ein zweiter großer Geschäftsbereich sind Webshops, die eigens für anspruchsvolle  Kunden programmiert werden und über die die gesamte Lieferkette gesteuert werden kann – kundenintern für die Bestellung individualisierter Werbemittel oder extern als Retail-Shops.

Die Besonderheit der Unternehmen der Habermann-Gruppe ist die Entwicklung eigener anspruchsvoller und hochgradig individueller Produkte in einer eigenen Marktforschungs- und Kreativabteilung, die Werbeinnovationen von der Idee bis zur Marktreife konzipiert – teilweise in eigener Regie, teilweise in Partnerschaft mit namhaften Markenherstellern.

Das visionäre Management der Habermann-Gruppe, zu der auch einige Unternehmensbeteiligungen, Eigen- und Fremdmarken sowie Joint-Ventures gehören, besteht aus den Brüdern Hendrik und Hartwig Habermann, die ihr Marktwissen und Know-how auch in verschiedenen Fachgruppen, Verbänden und sogar an Hochschulen weitergeben.

Weitere Informationen über die umfassenden Leistungen der Habermann-Gruppe gibt es unter www.habermann.info.