Unternehmer – auch im Dienst der Mitarbeiter

Hendrik Habermann hat für täglich ethisches Handeln in der Praxis eine Auszeichnung erhalten.

NGZ OnlineDormagen, 17. November 2015.

Mit seinen 38 Jahren ist Hendrik Habermann zwar noch ein relativ junger Chef. Unerfahren ist er allerdings keineswegs. Schon seit 20 Jahren ist er mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Hartwig als Unternehmer tätig, führt an der Hamburger Straße in Top-West eine Firmengruppe, die Werbemittel herstellt. Viel wichtiger als die Frage, was Hendrik Habermann macht, ist ihm aber, wie er es macht. Denn der gebürtige Dormagener könnte auch in einer ganz anderen Branche tätig sein und dort Mitarbeiter führen. Was aber gleich bliebe, wäre die Art und Weise, wie er mit seinen Mitarbeitern und mit sich selbst umginge. „Selbstbestimmung“ lautet sein Credo. Gerade hat er einen Ethik-Preis erhalten – für täglich ethisches Handeln in der Praxis und für sein Engagement für die „Prinzipien ehrbaren Kaufmannstums“.

Seine Aufgabe als Arbeitgeber sieht Habermann darin, seine Mitarbeiter in ihrer Entwicklung und Selbstfindung zu unterstützen. Und wenn dieser Prozess beim Mitarbeiter in die Erkenntnis mündet, im Unternehmen nicht mehr am richtigen Platz zu sein, dann würde er alles in seinen Möglichkeiten Stehende tun, für den Kollegen einen neuen Job zu finden – im eigenen Unternehmen oder woanders. „Schlimm wird es, wenn man sich selbst belügt“, sagt der Firmenchef, der auch einen Lehrauftrag an der Düsseldorfer Hochschule im Bereich „Entscheiden und führen“ hat. Ein weiterer Punkt: „Ich finde es wichtig, dass wir unser eigenes Leben leben und nicht das von jemand anderem“, erklärt Habermann. Dazu müsse man jedoch zunächst sich selbst erkennen und entscheiden, welche Ziele man verfolgt – und dafür Verantwortung übernehmen. „Dazu gehört auch, dass jeder Mensch Fehler machen kann“, findet Habermann.

Prioritäten setzen ist dem in Straberg aufgewachsenen Unternehmer ebenfalls wichtig. „Ich käme nicht auf die Idee, mein Leben dem Unternehmen unterzuordnen“, sagt der vierfache Familienvater. Seine älteste Tochter Clara ist vor sieben Jahren mit einer Behinderung auf die Welt gekommen. Viel Kraft und Geduld brauchen Hendrik und seine Frau Monika seither, um Therapien zu finden, die ihrer Tochter helfen können, kleine Erfolge zu feiern. Und gerade die bereichern das Leben der Eltern. Seine ethischen Grundsätze jedoch habe er auch vor Claras Geburt bereits gehabt, sie seien aber stärker geworden.

Quelle: NGZ – zum Online-Artikel